Meningokokken B
Eine Impfung ist der effektivste Schutz vor diesen Erkrankungen
Meningokokken sind Bakterien verschiedener Gruppen (Serotypen). Relevant sind die Typen A, B, C, W135 und Y. In Deutschland werden etwa 70 Prozent der Erkrankungsfälle durch den Serotyp B verursacht.
Eine Erkrankung durch Meningokokken kann in jedem Lebensalter auftreten. Die höchste Inzidenz (Anzahl der Neuerkrankungen pro Jahr pro 100.000 Einwohner) werden im 1. und 2. Lebensjahr mit ca. 7 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner beobachtet. Derzeit erhält jedes Kind im zweiten Lebensjahr aber nur die Meningokokken C-Impfung. Eine Impfung gegen die Meningokokken B ist leider noch nicht regulär vorgesehen.
Die Erkrankung durch Meningokokken B führt aber bei 10 bis 20% aller Betroffenen zu Komplikationen, z. B. zu einer Hirnhautentzündung* (Meningitis). Noch schwerere Verläufe sind Sepsis (Blutvergiftung) oder der septische Schock (Waterhouse-Friderichsen-Syndrom), welche sehr schwer und sogar tödlich verlaufen können. Besonders Kinder unter vier Jahren und mit Abstand am häufigsten sind Säuglinge im ersten Lebensjahr betroffen.
Impfung mit den Impfstoffen BEXSERO bzw. TRUMENBA
Aktuell gibt es einen wirksamen Impfstoff (Bexsero) als Schutz gegen die Meningokokken B. Diese Impfung ist also sehr sinnvoll, da sie eine wichtige Lücke schließt. Die Impfung kann ab dem 2. Lebensmonat verabreicht werden.
Die Kostenübernahme erfragen Sie bei Ihrer Krankenkasse, da die Erstattung dieser Impfung vom Gesetzgeber leider nicht vorgeschrieben ist, d. h. die Kosten sind erst einmal selbst zu übernehmen. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten bereits.
Hirnhautentzündung (Meningitis)
Nach einer Meningitis kann es zu Folgeschäden wie Hirnnervenlähmungen, Halbseitenlähmung, Krampfanfällen, Hydrozephalus, Einschränkungen des Intellekts, Lernschwierigkeiten sowie Schädigungen des Innenohrs mit resultierender Taubheit kommen. Komplikationen nach septischen Verlaufsformen reichen von begrenzten Nekrosen (Absterben von Haut/Unterhaut) bis zu ausgedehnter Gangrän (Absterben von Gewebe, Muskulatur) der Akren und Gliedmaßen, die eine Amputation des befallenen Körperteils erforderlich machen können, mit nachfolgenden schweren Behinderungen. Bei einer isolierten Meningokokken-Meningitis liegt die Sterblichkeit in Deutschland bei ca. 1%, bei einer Sepsis (Blutvergiftung) bei ca. 13% und bei Sepsis mit Waterhouse-Friderichsen-Syndrom bei ca. 33%.
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